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Ein Bett besteht aus Gestell, Rost und Auflage und kann standardisiert in hoher Stückzahl mit wenigen Varianten produziert werden. Punkt. Das gilt vielleicht für Massenmöbel für den Privatbereich. Doch Krankenhausbetten sind komplexe Produkte, die sich vielfach konfigurieren lassen, zahlreiche technische und elektrotechnische Komponenten beinhalten und über einen Zeitraum von 15 bis 25 Jahren eingesetzt werden.
Die technische Entwicklung medizinischer Betten entscheidend mitgestaltet hat Stiegelmeyer. Die Firma ist Deutschlands führender Hersteller von Betten, Möbeln und Komplettlösungen für Krankenhäuser, Pflegeheime und die Pflege zuhause. Sie ist ein Familienunternehmen mit Sitz im ostwestfälischen Herford, einem traditionsreichen Zentrum der Möbelindustrie.
Ebenso wie Stiegelmeyers Produkte – die übrigens viel mehr als Krankenhausbetten umfassen – geht auch der Service Schritt für Schritt in die digitale Zukunft. Die führt in Richtung Smart Hospital und smart ist nun auch der Field Service von Stiegelmeyer.
Warum ein Kunden- und Serviceportal wirkt- nach aussen und innen
Mehr als 20.000 Ersatzteile liegen in Herford auf Lager. Die Ersatzteilgarantie beträgt 15 Jahre. Rund 125.000 Betten werden pro Jahr gefertigt. Dazu werden Tausende Teile benötigt, in unterschiedlichen Varianten, und zunehmend elektrotechnische Komponenten mit komplexen Verlegungsplänen: Seitensicherung, Kopf- und Fußteile, Bremssignal, integrierte Waage, Out-of-Bed-System, Beleuchtung, Art der Laufrollen, Waschbarkeit oder Bedienung.
Klar, dass solche Betten Investitionen in tagtäglich eingesetzte und verlässliche Systeme darstellen. Eine Herausforderung für den Field Service und auch für das zuständige Personal beim Kunden. Doch seit 2021 hat sich für Stiegelmeyer-Kunden Entscheidendes geändert. Stiegelmeyer hat ein Serviceportal auf Basis von SAP Commerce Cloud eingeführt, um die Kunden zu unterstützen und genauso für die eigenen Mitarbeiter Informationen zur Verfügung zu stellen.
Es bietet einen 360-Grad-Blick auf den Kunden und ist das Zünglein an der Waage. Denn es sorgt für den guten Field Service mit mehr als 50 Mitarbeitern im Außendienst und den guten telefonischen technischen Support. Vor allem der Equipment Viewer von All for One Customer Experience ergänzt die SAP Commerce-Plattform in Hinblick auf viel bessere Prozesse.
Equipment Viewer- Das Add-on mit Schlüssel-Funktion für Techniker
Doch Moment: Was ist der Equipment Viewer? Zuerst einmal eine Add-on von All for One Customer Experience der All-for-One für SAP Commerce Cloud. Diese App er-möglicht es also, sehr smart die Bestellung von Ersatzteilen in die Commer-ce Cloud zu integrieren.
Denn jeder weiß, dass es immer anspruchsvoller wird, Maschine, Geräte und andere Installationen instand zu halten. Techniker vor Ort stehen im Extremfall vor einem Rätsel. Kunden schauen auf die Uhr und sind dringend darauf angewiesen, dass die Maschine wieder rundläuft. Andere Kundenmitarbeiter gehen rasch auf Fehlersuche. Sie alle müssen schnell erfahren, welches Teil oder welche Komponente sie benötigen und was es dazu an Erläuterungen und Unterlagen gibt. Noch wichtiger: Wenn das Teil nicht auf Lager liegt, kann es per Mausklick sofort beim Hersteller bestellt werden.
Diese perfekte Einsicht und nahtlose Integration ins SAP ERP reduziert Zeit- und damit Kostenaufwände und stellt vor allem eins sicher: dass man immer weiß, genau das richtige Teil gefunden und bestellt zu haben. Das erspart das Herumrätseln und Rückfragen über Service-Hotlines. Für den Hersteller bedeutet es, dass er seine After-Sales-Prozesse viel eleganter, kunden-freundlicher und effizienter gestalten kann. So bleibt mehr Freiraum für die intensive Kundenbetreuung. All dies leistet der Equipment Viewer.
Blick in die "Maschine" Bett
Der Anwender kann leicht und präzise in den 2D- (auch möglich: 3D-) Explosionszeichnungen navigieren und SAP Equipments durchsuchen. Hier kann er Stammdaten einsehen und Dokumente sowie Bilder abrufen. Das Ganze funktioniert nicht nur am Büro-PC, sondern von jedem mobilen End-gerät aus – auch ohne permanente Internet-Verbindung. Genau dies nutzt den Stiegelmeyer-Technikern besonders. Denn oft sind zu wartende oder zu reparierbare Betten in eher abgelegenen Kellerräumen abgestellt, die keinen WLAN-Empfang bieten. Die Techniker erhalten überall unterwegs zuverlässig alle am momentanen Ort erforderlichen Produktinformationen angezeigt. Das wird durch ihre Anmeldedaten und Berechtigungsrollen gesteuert.
Die technischen Daten sind bei Stiegelmeyer in einem intensiven Prozess mit Aufbau neuer Dokumententypen digital verfügbar gemacht worden. Der Techniker erhält aber nur diejenigen Komponenten angezeigt, die im gerade vor ihm stehenden Bett verbaut wurden. Denn jedes Bett besitzt als Medizinprodukt eine eigene Identifikationsnummer. Ein Techniker kann beim Kunden vor Ort über die PID-Nummer den Equipment Viewer mit technischen Informationen und Einbauanleitungsvideos zu dem speziellen Produkt aufrufen.
So setzt Stiegelmeyer die Digitalstrategie konsequent um. Damit ist es also vom Krankenhausmöbel hin zu Industrie 4.0 gar nicht weit.
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